Politik betont Verantwortung und Handlungsbedarf
Nach einem gemeinsamen Auftakt hob Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hervor, dass Cybersicherheit ein entscheidender Standortfaktor für die Wirtschaft ist. Sie betonte die Verantwortung der Politik, praxisnahe Angebote bereitzustellen und den Austausch zwischen allen Beteiligten zu fördern. Innenminister Herbert Reul machte deutlich, dass die Lage angesichts zunehmender Angriffe aus dem Ausland und vermehrter Ransomware-Fälle ernst ist. Er unterstrich die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen und verwies auf die Maßnahmen, die NRW bereits ergriffen hat. Daran anschließend wurden die Aktivitäten der Koordinierungsstelle Cybersicherheit vorgestellt.
Cyberrisiken und Maßnahmen aus verschiedenen Perspektiven
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik stellte einen kurzen deutschlandweiten Statusbericht vor, der insbesondere die Gefahren von Desinformation und Malware beleuchtete. Darüber hinaus gab die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW) spannende Einblicke in verbreitete Mythen und Missverständnisse rund um Ermittlungsverfahren.
Für das Gastgewerbe stellte die DEHOGA eine aktuelle Umfrage vor, die zeigt, dass viele Betriebe regelmäßig von Phishing-Angriffen betroffen und oft nicht ausreichend auf Cyberrisiken vorbereitet sind. Unser Geschäftsführer Sebastian Barchnicki gab den aktuellen Stand rund um die Maßnahmen der Initiative „Wirtschaft.Digital.Sicher NRW“ wieder und berichtete von dem Erfolg des diesjährigen Umsetzungstags, an dem über 1.000 Interessierte teilnahmen. Der eurobits e.V. präsentierte in einem kurzen Überblick die bisherige Arbeit der neuen NIS-2-Anlaufstelle.
Mobile Einsatztechnik für digitale Spuren
Ein praktisches Highlight war die Vorstellung des Mobilen Datenlabors (MODAL) des Landeskriminalamtes NRW. Das Fahrzeug ist mit hochspezialisierter Technik ausgestattet, um digitale Spuren direkt vor Ort zu sichern und auszuwerten – etwa bei Cyberangriffen, Durchsuchungen oder komplexen Ermittlungen. Damit können Expertinnen und Experten zeitnah reagieren und Unternehmen wie Behörden unmittelbar unterstützen.
In einer offenen Diskussionsrunde hatten die Teilnehmenden auch dieses Mal die Gelegenheit, ihre Erfahrungen aus der Praxis einzubringen und konkrete Bedarfe zu benennen. Das Gespräch verdeutlichte, wie wichtig weiterhin der enge Austausch zwischen Politik, Behörden und Wirtschaft ist, der auch in Zukunft weitergeführt werden soll.