Achtung Abzocke: Fakeshops erkennen

Pünktlich zur Weihnachtszeit sprießen Fakeshops im Internet nur so aus dem Boden. Gerade zum Jahresabschluss tätigen Betriebe noch Besorgungen, um ihr jährliches Budget auszunutzen, Geschenke für Mitarbeitende zu organisieren oder um Rabatte und Sonderangebote für Investitionen ins neue Jahr wahrzunehmen. Doch die vermeintlichen Schnäppchen können Ihrem Unternehmen teuer zu stehen bekommen. Wie Sie Fakeshops sofort erkennen, zeigen wir Ihnen anhand von fünf Merkmalen.

Fakeshops sind echt aussehende, aber gefälschte Online-Plattformen, auf denen Sie etwas kaufen können. Damit Sie nicht auf die Betrugsmasche Fakeshop hereinfallen, geben wir Ihnen fünf Merkmale an die Hand, mit denen Sie prüfen können, ob ein Onlineshop vertrauenswürdig ist.

An diesen fünf Merkmalen erkennen Sie Fakeshops

1. Werfen Sie einen Blick auf die URL des Shops

Bereits die URL, also die Internetadresse der Webseite, kann einen ersten Hinweis darauf geben, dass es sich um einen Fakeshop handelt. Passt der Name zu dem, was auf der Seite angeboten wird? Wenn beides voneinander abweicht, sollten Sie stutzig werden. Auch sollte in der URL immer „https“ statt „http“ stehen, denn das „s“ gibt an, dass es sich hierbei um eine sichere Übertragung zwischen Ihnen und dem Onlinedienst handelt. Cyberkriminelle können so zum Beispiel Ihre Anmeldedaten mitsamt Passwörtern weder abfangen noch einsehen.

2. Beachten Sie die Zahlungsmethoden

Zunächst: Prüfen Sie, ob das Angebot auf der Webseite weit unter dem üblichen Marktpreis liegt. Das könnte ein Hinweis auf einen Fakeshop sein. Auch die Zahlmethoden, die angeboten werden, sollten Sie sich genauer ansehen. Viele Fakeshops bieten ausschließlich Zahlungen in Vorkasse an, da Vorabüberweisungen schwer rückgängig gemacht werden können. Zahlen Sie daher bei Ihnen unbekannten Shops niemals vorab per Überweisung, sondern zum Beispiel mit Kreditkarte, PayPal, Lastschrift oder per Rechnung. Achtung: Einige Fakeshops geben zwar Zahlungsmethoden wie Mastercard bzw. Visa an, im letzten Schritt handelt es sich dann doch um einen Bezahlvorgang per Vorkasse. Oder es wird zu einer PayPal-Zahlung in der Variante „Freunde und Familie“ verleitet, da diese im Vergleich zu „Waren und Dienstleistungen“ keinen Käuferschutz enthält.

3. Prüfen Sie die Gütesiegel und Kundenbewertungen

Die Abbildungen von Gütesiegeln wie Trusted Shops, TÜV Süd oder EHI lassen sich leicht kopieren. Klicken Sie zunächst auf das Siegel und schauen Sie, ob Sie zur Seite des Siegelanbieters weitergeleitet werden. Wenn das nicht der Fall ist, sollte es Ihnen verdächtig vorkommen. Auf Seiten wie Trustpilot können Sie außerdem auch Kundenbewertungen zu den jeweiligen Erfahrungen mit dem Shop einsehen – diese sind dann auf jeden Fall nicht vom Fakeshop erfunden.

4. Schauen Sie sich das Impressum an

Onlineshops sind verpflichtet ein Impressum anzugeben. Wenn dieses fehlt, dann ist das ein eindeutiges Zeichen, dass Sie der Seite nicht vertrauen sollten. Wenn Sie sich bei einem Onlineshop nicht sicher sind, jedoch ein Impressum vorhanden ist, prüfen Sie aufmerksam, ob folgende Angaben gemacht werden:

  • Name: Bei Personen sollte der Vor- und Nachname angegeben werden. Bei Unternehmen der komplette Unternehmensname, die Rechtform (zum Beispiel GmbH oder AG) und der des Vertretungsberechtigten
  • Anschrift: Es sollte die Straße, Hausnummer, Postleitzahl und der Ort angegeben werden. Nicht ausreichend ist ein Postfach.
  • Kontaktinformationen: Eine E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder eine andere Möglichkeit, um mit der Person oder dem Unternehmen in Kontakt treten zu können, muss aufgeführt werden.
  • Registrierungsdaten des Unternehmens: Sie sollten im Impressum die Umsatzsteuer- oder Wirtschaftssteuer-Identifikationsnummer finden. Ebenfalls sollte das Handels-, Vereins-, Partnerschafts-, Gesellschafts- oder Genossenschaftsregister mit Registernummer vorhanden sein.

5. Nutzen Sie den „Fakeshop-Finder“ zur Unterstützung

Im sogenannten „Fakeshop-Finder“ der Verbraucherzentrale können Sie ganz einfach einen Link zu einem Onlineshop einfügen und die Seite prüfen lassen. Der „Fakeshop-Finder“ schaut, ob die Seite, auf der Sie einkaufen wollen, Auffälligkeiten aufweist, die darauf hindeuten, dass der Onlineshop unseriös ist. Dabei geht es beispielsweise um das Vorhandensein eines Impressums, ob der Shop auf anderen vertrauenswürdigen Plattformen gelistet ist oder in welchem Land die Webseite gehostet wird.

Falls Sie bereits auf einen Fakeshop hereingefallen sind, versuche Sie zunächst die Zahlung rückgängig zu machen. Da es sich strafrechtlich um Betrug handelt, kontaktieren Sie die Polizei und erstatten am besten Strafanzeige. Das ist auch online in NRW möglich.